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Konzeptidee Innenstadt „NextGen“
Vorwort
Unser Fraktionsmitglied Alexander Uhrle ermüdete das Thema schon länger. Zwar wird viel geredet und teilweise auch gestritten, aber haben wir wirklich eine Bewegung in der Thematik? Alexander sah hier persönlich wenig. Daher hat er sich ein wenig Zeit genommen und ein paar Ideen und Gedanke zusammenfließen lassen um das Konzept „Innenstadt NextGen“ zu erstellen. Dieses Konzept basiert rein auf subjektiver Erfahrung und soll zunächst zum Nachdenken und Diskutieren anregen, daher wird es seitens der Kaufbeurer Initiative keinen konkreten Antrag hierzu geben. Es wird sicher einige Punkte haben, die diskussionswürdig sind, aber ist es nicht gerade dieser inhaltliche Austausch, der uns hier weiterbringen sollte? Ein „weiter so“ ist jedenfalls der denkbar schlechteste Weg. Es wird Zeit für Kaufbeuren, Mut zu beweisen, denn um den negativen Trend der Innenstadt voranzutreiben, reicht es allein schon, nichts zu tun. Den Rest erledigt der Wandel von allein.
Kernziele des Konzeptes sind:
- Reduktion sowie Verlangsamung des Fahrzeugverkehrs
- Mehr Grün
- Erweiterung der Bestuhlung der Gaststätten
- Ausbau der Kaiser-Max-Straße als sozialen Hotspot
Ausgangslage
Die Ausgangslage sollte allgemein bekannt sein: Der Leerstand wird größer, es gibt nur noch wenige eigentümergeführte Geschäfte. Zwei der größten Einzelhändler in der Innenstadt, H&M und C&A sind in finanzieller Schieflage und schlossen bereits eine größere Anzahl an Filialen bzw. werden weitere schließen. Die Frage ist, wann Kaufbeuren hiervon betroffen sein wird.
Größere Menschenmengen lassen sich nur durch Veranstaltungen in die Innenstadt locken, aber sind mehr Veranstaltungen auch ein permanentes Werkzeug?
In Kaufbeuren gibt es verschiedene Ansichten: Die einen sagen, man müsse Autos aus der Innenstadt entfernen, die anderen sagen, dass die Autofahrer die letzte Konstante des Einzelhandels sind und man Parkplätze ggf. sogar ausbauen müsse. Wer hat aber Recht? Oder gibt es ggf. einen Mittelweg?
Idee
Die Entwicklung der Kaiser-Max-Straße als soziales Zentrum ohne den Verkehr vollständig auszusperren.
Gerade Parkplätze nehmen in der Straße viel wertvollen Raum weg, der deutlich besser entwickelt werden könnte.
Die Aufenthaltsqualität soll deutlich erhöht und die Besucher hierdurch zum Verweilen eingeladen werden. Ziel ist es, einen ansprechenden Bereich zu schaffen, in welchem die Bürgerinnen und Bürger ihre Zeit für soziale Interkation verbringen können. Sei es durch Flanieren, Nutzung der Gastro oder einem verbesserten Kulturprogramm.
Aber wie könnte das aussehen?
Veränderung allgemein
Entfernung der meisten Parkplätze. Der gewonnene Platz dient der Aufwertung der Straße durch z. B. Bäume wie Platanen, analog Obstmarkt. Hierdurch soll eine angenehmere Atmosphäre geschaffen werden. Die Bäume spenden Schatten, die Aufenthaltsqualität wird erhöht. Sollte die Installation der Platanen aus gestalterischen oder Kostengründen nicht möglich sein, wäre eine mobile Lösung denkbar. Dies hätte bei der unteren Kaiser-Max-Straße den Vorteil, dass diese bei z. B. dem Tribünenaufbau entfernbar wären.
Die Einfahrt in die Kaiser-Max-Straße wird durch eine Schranke an der Kreuzung Ludwigstraße / Sedanstraße geregelt. Diese soll nicht verhindern, dass man in die Kaiser-Max-Straße fahren kann, sondern die Zufahrt deutlich besser regulieren. Parkplätze sollen nicht gänzlich aus dem Bereich der Kaiser-Max-Straße verschwinden, sondern Kurzzeitparkplätze in der Sedanstraße und der oberen Kaiser-Max-Straße zur Verfügung stehen. Diese können sogar bis z. B. 15 Minuten kostenlos sein, darüber hinaus sollten die Minutenpreise so empfindlich sein, dass es attraktiver ist, in eines der näher liegenden Parkhäuser zu fahren. Dies lässt sich durch eine Schranke am besten regeln. Zudem sollen durch die Schranke die „Kreisfahrer“ massiv reduziert werden, wovon vielen es lediglich um das „gesehen werden“ geht. Gerade Letztere bringen der Innenstadt nur Nachteile.
Die Fahrbahn soll zudem deutlich verengt werden, dass es nicht möglich ist, mal kurz stehen bleiben, sondern die Kurzzeitparkplätze zu nutzen sind. Für Lieferverkehr ist nur ein bestimmter Zeitraum, vorzugsweise vormittags, vorbehalten. Dieser müsste mit den Anliegern entsprechend geklärt werden.
Bis auf die permanente Installation der Bäume ist das Konzept saisonal anpassbar. So könnte man z. B. außerhalb der gastronomisch relevanten Jahreszeiten die untere Kaiser-Max-Straße für den Verkehr freigegeben, oder aber auch den Gastronomiebereich für z. B. eine Erweiterung des Weihnachtsmarktes nutzen.
Untere Kaiser-Max-Straße
- Installation einer Schranke, welche die Zufahrten deutlich besser reguliert.
- Installation offizieller Kurzzeitparkplätze in der Sedanstraße zum Be- und Entladen oder Erledigung sehr kurzer Besorgungen
- Das Abbiegen in der Kaiser-Max-Straße ist nur noch nach links möglich. Ausnahme könnte lediglich die Zufahrt zur Schlosserhalde für Anwohner sein
- Einrichtung eines großzügigen Gastro-Bereichs, welcher weit über den jetzigen Bereich hinaus geht. Ideal wäre es, wenn dieser von mehreren anliegenden Gastronomen betrieben wird.
- Permanente, jedoch entfernbare Kleinkunstbühne. Diese können Künstler buchen bzw. die Gastronomen können auf diese zurückgreifen. Durch eine entsprechende musikalische Umrahmung wird die Aufenthaltsqualität nochmals erhöht. Auch kann die Bühne bei Demonstrationen und Kundgebungen genutzt werden.
- Wendehammer für kurze Zufahrt in die Kaiser-Max-Straße. Über diesen hinaus ist eine Einfahrt in die Straße nicht möglich
- Kurzzeitparkplätze für Be- und Entladen oder kurze Besorgungen. Durch Verengung der Fahrbahn können Kurzzeitparkplätze geschaffen bzw. erhalten werden sowie der kleine Gastrobereich des Vinos erhalten bleiben.
Absenkung des Bordsteins auf Seiten der Tourist-Info notwendig.
Obere Kaiser-Max-Straße
- Entfernung der Parkplätze
- Verengung der Fahrbahn auf eine Fahrspur. Hierdurch wird mehr Raum für Fußgänger und Gastronomie gewonnen bei gleichzeitiger Entschleunigung des Verkehrs und das Durchfahren der Kaiser-Max-Straße verliert an Attraktivität
- Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen zum Be- und Entladen oder sehr kurzer Besorgungen
- Schranke für die Ausfahrt mit Kassenautomat zum Nachzahlen, sollte die kostenlose Parkzeit überschritten worden sein.
Offene Punkte
Im Zuge der Diskussionen innerhalb der Fraktion aber auch mit Dritten stellten sich aktuell drei offene Punkte heraus:
- Ist das Anbringen einer Schranke rechtlich möglich?
- Wie wird die Ausfahrt über die Schlosserhalde geregelt (ggf. über eine weitere Schranke?)
- Die Absenkbarkeit des Bordsteins vor der Tourist info müsste geprüft werden.