<< Zurück
Stellungnahme unseres Beauftragten Alexander Uhrle zur Auflösung des KFTS e. V.
In der heutigen Sitzung des Verwaltungs-, Finanz- und Stiftungsausschuss wurde beschlossen, dass die Aufgaben im Rahmen des Betrauungsaktes des Kaufbeuren Tourismus und Stadtmarketing e. V. (KFTS) zum Ende des Jahres nicht verlängert werden und somit an die Stadt zurückgehen. Infolgedessen wird der Verein zum 31.12.2025 aufgelöst.
Zunächst möchte die Kaufbeurer Initiative bei allen Beteiligten für das bisherige Engagement für die Stadt Kaufbeuren bedanken.
In der Sitzung wurde eine Stellungnahme unseres 1. Vorsitzenden und Beauftragten „Digitale Stadt“, Alexander Uhrle, vorgelegt, welcher beruflich verhindert war. Diese findet sich nachfolgend:
Sehr geehrte Damen und Herren,
da ich heute aufgrund einer wichtigen Konferenz in Hamburg leider nicht persönlich anwesend sein kann – und auch in den kommenden Wochen stark eingebunden bin – melde ich mich auf diesem Weg in meiner Rolle als Beauftragter „Digitale Stadt“.
Viele glauben noch immer, dass sich Digitalisierung nur auf IT-Themen beschränkt. Das ist ein großer Irrtum. Digitale Transformation betrifft längst unseren gesamten Alltag – auch Bereiche wie Tourismus und Stadtmarketing, in denen IT auf den ersten Blick keine Rolle spielt.
Die Zeiten, in denen man mit Flyern, Plakaten oder vielleicht noch einem Messeauftritt auskam, sind vorbei. Social Media ist zwar nicht das einzige Werkzeug, aber inzwischen das wirksamste – und richtig genutzt auch das kostengünstigste. Einfach nur Beiträge zu posten, bringt allerdings wenig. Professionelle Agenturen raten von diesem unsystematischen Vorgehen ausdrücklich ab.
Was es braucht, ist eine klare Gesamtstrategie. Eine, die nicht nur Tourismus oder Stadtmarketing einzeln betrachtet, sondern auch andere Bereiche wie Kultur einbindet – und dabei gezielt auf den Aufbau und die Verbreitung von Inhalten achtet.
Gerade im Tourismus sehe ich – wie bereits in meinem letzten Jahresbericht erwähnt – große Defizite. Zwar gibt es mit „Kaufbeuren stellt sich vor“ ein gut gemachtes Format, doch es richtet sich in erster Linie, wie die meisten anderen Beiträge, an unsere Bürgerinnen und Bürger – nicht an Touristen und Auswärtige.
Unser Ziel sollte u.a. sein, dass Kaufbeuren auch „instagramable“ wird – also so erlebbar und visuell attraktiv, dass Menschen Lust haben, Fotos zu machen und diese auch zu teilen. So können Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Touristen Inhalte aus der Stadt posten – das sorgt für mehr Reichweite und Sichtbarkeit.
Das muss nicht teuer sein: Schon kleine, gut platzierte Fotopunkte mit Wiedererkennungswert können auf Social Media große Wirkung entfalten.
Wichtig ist dabei aber: Es braucht eine zentrale Koordination. Alles – von der Gestaltung (CI) bis hin zum Einsatz von Apps – muss aus einem Guss kommen. Genau deshalb halte ich die heute zur Diskussion stehende Maßnahme für richtig – und ehrlich gesagt, für den einzigen zukunftsfähigen Weg.
Unser Ziel muss sein, dass Touristen, wenn sie das Allgäu besuchen (möchten) sich an Kaufbeuren erinnern: „Ah ja, da hab ich was auf Social Media gesehen – das sah schön aus.“
Vielleicht machen sie dann einen Abstecher zu uns – vielleicht sogar mit Übernachtung.
Ob wir das allein mit klassischen Mitteln wie Plakaten oder Broschüren noch erreichen, bezweifle ich stark.